Michael Huber erhielt im Rahmen eines TV-Experiments des ProSieben-Magazins Galileo von uns das erste E-Bike seines Lebens. In diesem Blog teilt er in den nächsten Monaten seine Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse.
Morgens noch kaum wach, kostet es in der kalten Jahreszeit einige Überwindung, mit dem Fahrrad in die Arbeit zu treten. Wie viel bequemer wäre es, das Auto zu starten, das Radio anzuschalten und gut geschützt in einem gepolsterten Innenraum sitzend loszufahren?
Zurück zum Fahrrad: Wenn der innere Schweinehund überwunden ist und die Unterlagen, die ich mitnehmen muss, platzsparend in der Seitentasche verstaut sind, kann es losgehen. Heute weht ein kräftiger Bergwind (auch „Föhn“ genannt), es ist kalt, noch frostfrei, und schon fliege ich leicht bergab mit fast 40 km/h und dem Wind im Rücken durch den frühen Morgen. Bergauf trete ich kräftig mit, und so ist trotz E-Unterstützung Muskelarbeit gefragt.
Wie wunderschön ist der Morgen! Ich habe gute Handschuhe an und fühle mich sauwohl. Auf einer Anhöhe bleibe ich kurz stehen, betrachte den untergehenden Vollmond und die Bergsilhouette, die langsam in der Morgendämmerung sichtbar wird. Der Wind bläst sogar hier, weit weg vom See noch kräftig, ich steige auf und fahre weiter.
Auf meinem Weg sehe ich auch die Bundesstraße, erst von Weitem, dann nehme ich ein kurzes Stück. Karawanen von Autos rollen in die Arbeit, wohl wissend, dass sie spätestens in der Stadt im Stau stehen. Ein entrüsteter Transporter will mir mit Warnblinkanlage klar machen, dass ein Radfahrer im November auf der Bundesstraße nichts verloren hat. Gottseidank habe ich nur ein kurzes Stück und kann die Stresslinge wieder verlassen.
Die letzten Meter rollt das E-Bike von mylo mit Schwung durch die nun schon helleren und gut sichtbaren Häuser und Straßen. Es ist ruhig um kurz vor 7. Egal was ich gestern gegessen und getrunken habe, egal ob ich gut oder schlecht geschlafen habe, ich komme mit dem herrlichen Gefühl an, dass mein ganzer Körper durchgepumpt und bis in die Fingerspitzen aufgewacht ist. Verschwitzt bin ich kaum, so dass ich in der kalten Jahreszeit auch nicht Gefahr laufe, mich zu erkälten. Wieder einmal hat es sich gelohnt, den inneren Schweinehund zu überwinden. Ich freue mich schon auf die Heimfahrt.
Und weil die Tage schon kurz sind, kann ich bei der Heimfahrt auch noch den Sonnenuntergang mitnehmen, auf derselben Bergkuppe wie bei der Hinfahrt. Herrlich!