Michael Huber erhielt im Rahmen eines TV-Experiments des ProSieben-Magazins Galileo von uns das erste E-Bike seines Lebens. In diesem Blog teilt er in den nächsten Monaten seine Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse.
Ein schöner Frühherbsttag war angesagt und wir, mein Sohn und ich planten eine Bergtour im Tegernseer Tal, genauer eine Überschreitung. Wir wollten in Kreuth losgehen, über die Forst- und Wanderwege das Grubereck erreichen, danach auf den Risserkogel gehen und anschließend über die Ableitenalm in die Langenau absteigen. Der Rückweg von der Langenau nach Kreuth war rund mit vier Kilometern veranschlagt. Also schon eine ganz ordentliche Wanderung, je nach Kondition und und Übung.
Die Anfahrt wollten wir mit dem Rad machen. Warum? Weil wir dann über die Frage des Parkplatzes gar nicht nachdenken mussten, und weil es auch viel schönere Wege für das Fahrrad als für das Auto gibt. Und wenn wir schon so privilegiert am Nordende des Tegernsees wohnen, sollte die Strecke bis Kreuth auch mit dem Rad machbar sein.
Mein Sohn hat eine bessere Kondition als ich, und so lag es nahe, dass er mit seinem Mountainbike und ich mit dem Kreidler Vitality E-Trekkingrad von mylo fuhr. Der Rucksack war bald gepackt, feste Schuhe angezogen und los ging’s am Seeufer entlang. Weil es noch früh war, konnten wir den kombinierten Geh- und Radweg zügig fahren, wir mussten kaum Fußgänger überholen. Herrlich der Wellenschlag, die Farbe des Sees, die Ruhe, die dieser See leider nur noch in der Früh ausstrahlt, bevor halb München da ist. In Rottach angekommen, nahmen wir einige gute Schleichwege auf Nebenstraßen, und so konnten wir bald die Bebauung hinter uns lassen und in die Weißachauen abzweigen. Dort machten der lichte Weidewald und die Fahrt auf einer Kiesstraße mit fein-sandiger Oberfläche die Fahrt zum Genuss, ab und zu ließ sich auch die gemütlich dahin fließende Weißach blicken.
In Kreuth angekommen, marschierten wir los und freuten uns an der schönen frühherbstlichen Bergnatur. Auf dem Risserkogel erwischten wir eine Lücke zwischen den Bergsteigertrupps und waren tatsächlich fast die ganze Zeit alleine am Gipfel, mit einem herrlichen Rundblick. Die heuer früh einsetzende Laubfärbung ließ auf der Ableitenalm schon ein herbstliches Fest der Farben erahnen.
Der Rückweg zog sich, ein vier Kilometer langer „Hatscher“ im Tal. Ich merkte, dass eine so lange Bergwanderung mit rund 2000 Höhenmetern schon lange nicht mehr auf meinem Programm gestanden hatte. Die Muskeln und Gelenke taten weh, die Schuhe drückten, es war kein so rechter Spaß mehr.
Umso froher war ich, nun mit dem E-Bike zurückfahren zu können. Die Unterstützung beim Treten tat richtig gut, und so kamen wir wesentlich besser nach Hause als befürchtet. Beim Absteigen vom Rad hatte ich sogar den Eindruck, dass die Bewegung auf dem Rad gut getan und mich eher entspannt als angestrengt hatte.