Michael Huber erhielt im Rahmen eines TV-Experiments des ProSieben-Magazins Galileo von uns das erste E-Bike seines Lebens. In diesem Blog teilt er in den nächsten Monaten seine Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse.
Der Schnee knirscht leicht vor Kälte. Soll ich eine Erledigungsfahrt mit dem E-Bike von mylo machen, oder doch besser ins Auto steigen? Die Scheiben des Autos sind vereist, und wenn sie endlich mühsam vom Eis befreit sind, dann muss der Motor erstmal warmlaufen, im Auto ist es kalt. Und das wegen ein paar Minuten Fahrt. Also doch rauf aufs Radl. Warme Schuhe, dicke Handschuhe, ein paar warme Klamotten, und eine dünne Haube unter dem Helm angezogen, und schon kann es losgehen.
Die Straßen sind frei, der Winterdienst hat ganze Arbeit geleistet. Ich lasse das Rad in der Ebene dahinrollen, bergab fahre ich betont langsam, denn einzelne hereingelaufene Wässerchen können leicht zur Rutschbahn werden. Es läuft gut, schon bin ich im Tal, überquere den Fluss, genieße die Winterlandschaft. Weiter geht es am Fluss entlang, hier ist die Straße noch nicht schnee- und eisfrei. Unter den Reifen bricht der Schnee, ich muss mich konzentrieren um die Spur zu halten, etwas langsamer werden, und schon kehrt wieder Laufruhe ein.
Nach kurzer Fahrt kommt ein steiler Anstieg, ziemlich schnee- und eisfrei. Ich nehme ihn mit einem kleinen Gang und dann fahre ich noch an Wiesen und alten Bäumen vorbei, bis ich am Ziel bin.
Für die Rückfahrt nehme ich eine andere Strecke, der Abwechslung halber. Es ist still im Winter, Vögel lassen sich nicht hören, der Schnee schluckt alle Geräusche. Ich trete einen Berg hoch, an einem Bauernhof vorbei, und dann kommt eine lange Talfahrt, die ich wieder mit Vorsicht angehe, um nicht wegzurutschen. Selbst wenn ich betont langsam radle, bin ich um Längen schneller als zu Fuß. Und bei kurzen Fahrten nicht viel langsamer als mit dem Auto.
Es geht wieder über den Fluss, den Berg hoch, durch Siedlungen. Verkehr begegnet mir kaum, ich habe lauter Nebenstraßen gewählt. Wenn ich Autos begegne, fahren sie mit einem großen Bogen an mir vorbei, Radfahrer sind im Winter selten.
Zurück gieße ich einen Eimer Wasser über Kette und hintere Antriebseinheit, damit der Rost nicht die Schaltung zerstört. Wenn die Teile trocken sind, öle ich sie mit einem dünnen Sprühfilm ein. Das Rad kommt wieder unter Dach. Ein bisschen geschwitzt habe ich unter den Klamotten, das ist vielleicht der größte Nachteil am Winterradeln. Wenn ich nur eine Runde drehe, als Sport, kann ich auch dünnere Kleidung tragen, wenn ich vor Ort etwas erledigen muss, ziehe ich mich wärmer an, und dann ist Schwitzen unvermeidlich. Bei weiteren Fahrten muss die Kleidung gewechselt werden.
Zufrieden gehe ich ins Haus, die Bewegung hat meinen Körper erwärmt, die frische Luft hat gut getan. Jetzt noch einen warmen Tee, und ein bisschen was zum Genießen, ein perfekter Abschluss einer kleinen Winterradlfahrt.